Bärbel Imdahl Zwölfte bei den Senioren-Weltmeisterschaften

Bärbel Imdahl vom Birkesdorfer TV nahm in diesem Jahr erstmals an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften der Senioren teil, die nach zuletzt mehreren Veranstaltungen in Übersee auf europäischem Boden  im französischen Lyon stattfanden.

Die Veranstaltung, die laut Veranstalter mit mehr als 8000 Teilnehmern im Alter von 35 bis über 100 Jahren aus über 30 Nationen die Drittgrößte in der Geschichte der Senioren-Leichtathletik war, wurde parallel in vier Stadien in und um die französische Großstadt durchgeführt und allein die Teilnahme war im Dschungel aus Akkreditierung, Start- und Ergebnislisten, Callroom, Qualifikation und Finale schon ein großes Abenteuer.

Da war es umso schöner, dass als Reise­begleitung und Wettkampf-Betreuung die BTV´lerin und ehemalige Kindertrainerin Konni Höschen mit von der Partie war. Sie war am Wettkampftag dann sogar begehrte Informationsquelle für etliche Athletinnen, da sie das Geschehen in beiden Qualifikationsgruppen genau verfolgt hatte und damit jederzeit über das Zwischen-Ranking aller Teilnehmerinnen Bescheid wusste.

In einem insgesamt hochklassigen Wettkampf platzierte sich Bärbel Imdahl in der Altersklasse W50 mit einer Weite von 31,64m nahe ihrem eigenen Kreisrekord überraschend  gut als Zwölfte von 26 angetretenen Teilnehmerinnen.

Trotz der großen Freude über diese gute Platzierung schwang insgesamt aber auch ein bisschen Enttäuschung mit: Nachdem sie bereits den Hochsprung hatte absagen müssen, weil dieser zeitgleich in einem anderen Stadion stattfand, hätte der insgesamt zwölfte Platz aus zwei Qualifikationsgruppen EIGENTLICH zur Teilnahme am Vorkampf des Finales berechtigt – ein Erfolg, mit dem im Vorhinein nur mit einer sehr guten Weite und einer gehörigen Portion Glück  zu rechnen gewesen war.

Leider hatte das technische Komitee des Veranstalters aber am Vortag kurzfristig beschlossen, in dieser Altersklasse die angesetzte Qualifikation in einen Vorkampf umzufunktionieren, bei dem sich lediglich die besten Acht aus zwei 14er-Gruppen für einen Endkampf mit drei weiteren Versuchen qualifizierten. Damit war der Wettbewerb für die Birkesdorferin nach drei  Versuchen bereits beendet, anstatt in das ursprünglich ausgeschriebene und erträumte Finale zu führen.

Trotzdem war der außerordentlich hochklassige Wettkampf ein beeindruckendes Erlebnis, da die drei bestplatzierten Werferinnen den laut Startliste gültigen Weltrekord W50 der ehemaligen deutschen Weltklasse-Werferin Ingrid Thyssen von 44,20m aus dem Jahr 2006 im Wettbewerb gleich vier Mal überboten, was mehrfach erhebliche Verzögerungen durch zusätzliches Wiederholen der Weitenmessung und  Vermessung des Wettkampfgerätes nach sich zog. Allerdings  führte auch dieses Prozedere beim fachkundigen Publikum zu  Irritationen, hatte doch die spätere Siegerin diesen Weltrekord bereits bei den Europameisterschaften im März in Turin mit 45,27m erstmals überboten.

Mit ihrer Siegesweite von 47,14m im letzten Versuch sorgte die frühere polnische Weltklasse-Speerwerferin und Olympia-Teilnehmerin Genowefa Patla dann aber doch für klare Verhältnisse sowohl im Klassement als auch in der Frage der Weltrekorde.

Dies war auch aus Birkesdorfer Sicht ein absolutes Highlight, wurde die neue Bestmarke doch ausgerechnet mit dem Birkesdorfer Speer erzielt …
…der – versehen mit dem Autogramm der Weltrekordlerin –  demnächst  auch bei den jüngeren und älteren  Birkesdorfer Werferinnen VIELLEICHT noch ein bisschen weiter fliegt ?!? Er weiß ja jetzt, wie es geht.